Bericht / Bildergalerie
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Führung im Tagelöhnerhäuschen
(Mittwoch 08.06.2011)

„Rue de la Pannkuchegass“ -  ein Tagelöhnerhäuschen erzählt

Die überaus erfolgreiche Veranstaltungsreihe „Mittwochs 18 Uhr in Rheinhessen“ des Vereins „Kultur und Weinbotschafter Rheinhessen“ führte rund vierzig Kulturinteressierte dieses Mal nach Gimbsheim. Am Marktplatz wurden sie von Sigrid Krebs und Edmunde Falger-Baier begrüßt. Sigrid Krebs, im Gewand der damaligen Gesellschaft, bedankte sich bei Herrn Dr. Gunter Mahlerwein, Historiker und Leiter des Museums der Verbandsgemeinde Eich in der Gimbsheimer Storchenschule, für seine Unterstützung, bei den Besitzern des Häuschens  Familie Stampp, sowie der evangelischen Kirchengemeinde, die es ermöglichte das Gotteshaus zu besichtigen.
Während sich eine Gruppe auf den Weg zum „Wallhäuser Häuschen“ machte, berichte Frau Falger-Baier über vergangene Zeiten, die Veränderungen des Ortseingangs, wo früher am „Gaulsloch“ noch eine alte Brücke über den Seebach führte. Auch von dem alten Handwerk der Backsteinherstellung, von den „Backsteinmeschern“ und woher der Spitznamen „Gimbsheimer Russen“ kommt erfuhren die Besucher, die aus allen Teilen Rheinhessens angereist waren. Ein Spaziergang durch die ältesten Dorfstraßen führte  zur evangelischen Kirche, wo Frau Hess-Ohnacker über die Geschichte und den vielen baulichen Veränderungen zu berichten wusste. Besinnlich wurde es als die Orgel erklang, die von Frau Edmunde Falger-Baier gespielt wurde.
Inzwischen erfuhr die Gruppe von Sigrid Krebs am Tagelöhnerhäuschen, was es mit der „Rue de la Pannekuchegass“ auf sich hat. Die Besucher konnten in die Welt der vergangenen 250 Jahre eintauchen. Sie erfuhren vom kargen Leben der unteren Bevölkerungsschicht, den revolutionären Veränderungen, den Hungersnöten und der Auswanderungswellen, sowie den Veränderungen in Zeiten der beginnenden Industrialisierung. Über die Wohnverhältnisse konnten sich die Gäste beim Besichtigen der Räumlichkeiten informieren. Wie das Häuschen gebaut wurde, warum ist die Wand in der Küche rußgeschwärzt ist und welche Vorlieben die Bewohner in der Ausgestaltung ihrer Stube hatten, blieben nicht unerwähnt. Nach so vielen Informationen schmeckte der Wein im kleinen Hof unterm Hollerbaum besonders gut. Viele der Gäste nutzte die Gelegenheit anschließend ins Weingut Günther einzukehren, wo das Programm mit Speis und Trank - und Mundartgedichten von Mechthild Allebrand abgerundet wurde. Fazit der Besucher: „Wir wussten gar nicht, dass es in Gimbsheim so viel zu sehen gibt –es war eine wunderschöne Veranstaltung und eine tolle Führung.“
Gez. Sigrid Krebs

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